Eine Oberschenkeloperation ist ein bedeutender medizinischer Eingriff, der häufig bei Knochenbrüchen, Hüftgelenksdegeneration oder schweren Verletzungen durchgeführt wird. Nach der Operation spielt die Rehabilitation eine entscheidende Rolle dabei, den Patienten zu helfen, ihre Mobilität und Lebensqualität wiederzuerlangen. Einer der wichtigsten Faktoren in dieser Phase ist das richtige, regelmäßige und sichere Durchführen von Rehabilitationsübungen.
1. Warum sind Übungen nach einer Oberschenkeloperation notwendig?
Nach der Operation können Muskeln und Gelenke im Bereich der Hüfte, Oberschenkel und Beine geschwächt sein. Ohne angemessene Bewegung können sie steif oder unbeweglich werden. Regelmäßiges Training bringt viele Vorteile:
Stärkung der Muskulatur um den Operationsbereich
Vermeidung von Gelenksteife oder Verwachsungen
Verbesserung der Blutzirkulation, Senkung des Risikos für tiefe Venenthrombosen
Förderung der selbstständigen Gehfähigkeit
Verkürzung der Erholungszeit
Wichtig ist, die Übungen nur unter Anleitung eines Arztes oder Physiotherapeuten durchzuführen, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
2. Rehabilitationsphasen und empfohlene Übungen
2.1. Phase 1: 0 – 2 Wochen nach der Operation
Ziel: Schmerzlinderung, Reduktion von Schwellungen und Förderung der Durchblutung.
Leichte Übungen:
Isometrische Quadrizeps-Anspannung: In Rückenlage den Oberschenkelmuskel anspannen, 5–10 Sekunden halten, dann entspannen. 10–15 Wiederholungen täglich.
Fußgelenksbewegungen (Ankle Pumps): Das Bein leicht anheben, das Fußgelenk 1–2 Minuten lang auf und ab bewegen.
Beinheben mit gestrecktem Bein: Falls schmerzfrei, das Bein 20–30 cm anheben, 5 Sekunden halten, dann senken.
Tipp: Kissen oder Polster zur Unterstützung verwenden. Kein Druck auf die Wunde ausüben.
2.2. Phase 2: 2 – 6 Wochen nach der Operation
Ziel: Verbesserung der Hüftbeweglichkeit und Beinmuskulatur.
Empfohlene Übungen:
Kniebeugung und -streckung: Auf dem Bett sitzend langsam das Knie beugen und strecken. 10–15 Wiederholungen.
Stehübungen: Mit Gehhilfe oder Gehstock aufstehen und das Gleichgewicht für 30–60 Sekunden halten.
Bein zur Seite führen (Hüftabduktion): Im Liegen oder Stehen das Bein seitlich anheben, einige Sekunden halten und zurückführen.
Kleiner Tipp: Beginnen Sie auf Anweisung des Arztes mit Gehübungen mit Gehhilfe oder Krücken.
2.3. Phase 3: 6 – 12 Wochen nach der Operation
Ziel: Wiederherstellung der Mobilität und Verbesserung der Belastbarkeit.
Fortgeschrittene Übungen:
Gehen auf flachem Untergrund: Leichte Spaziergänge beginnen, Dauer und Strecke allmählich steigern.
Beckenheben (Bridging): Auf dem Rücken liegen, Knie beugen und das Becken anheben. 5–10 Sekunden halten, dann absenken.
Leichte Kniebeugen (Halbkniebeuge): Aufrecht stehen, Knie langsam bis maximal 45 Grad beugen und wieder aufrichten. Bei Bedarf Stuhl oder Geländer zur Stabilisierung nutzen.
2.4. Phase 4: Nach 12 Wochen
Ziel: Fast vollständige Genesung und Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten.
Ganzkörperübungen:
Stationäres Radfahren: Stärkt Ausdauer und Beinmuskulatur.
Treppensteigen: Mit Unterstützung (Geländer) niedriges Treppensteigen beginnen.
Schwimmen oder Wassergymnastik: Entlastet die Gelenke und verbessert die Beweglichkeit.
Achtung: Vermeiden Sie für mindestens 6 Monate intensive oder kontaktintensive Sportarten.
3. Wichtige Hinweise beim Training
Vor dem Training immer leicht aufwärmen.
Körperreaktionen beobachten: Bei zunehmendem Schmerz, Schwellung oder Wundflüssigkeit Training abbrechen und den Arzt informieren.
Täglich trainieren, die Einheiten in kleine Abschnitte aufteilen, um Erschöpfung zu vermeiden.
Für schnellere Genesung: Gesunde Ernährung und ausreichende Erholung nicht vernachlässigen.
4. Wann sollte man einen Arzt oder Reha-Spezialisten aufsuchen?
Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie nach dem Training eines der folgenden Symptome feststellen:
Anhaltende Schmerzen, die auch in Ruhe nicht abnehmen
Schwellung, Rötung oder hohes Fieber
Unfähigkeit, einfache Übungen durchzuführen
Knackgeräusche oder Instabilität im Gelenkbereich
Lassen Sie sich professionell beraten und Ihr Trainingsprogramm entsprechend anpassen.
5. Fazit
Die Rehabilitation nach einer Oberschenkeloperation erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Eine strukturierte Durchführung der Übungen hilft, die Mobilität wiederzuerlangen, Komplikationen zu vermeiden und schneller zur Normalität zurückzukehren. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt und Therapeuten zusammen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
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